Der Marlower Kuckuck und die Stadtkasse
De Marlowsch Kuckuck un de Stadtkass
Dei Marlower hebben eins ´n groten Posten Geld in de Stadtkass hatt. Dorup beraden sei, wer woll am ihrlichsten wir, wo sei dat Geld am besten in Verwohrung don künnen. Tauletzt gäben sei dat den Kauhhirer, dei nimmt dei Kass mit tau Feld. Nu hebben dor ümmer an dei Grenz dei Marlowsch Kuckuck un dei Brunstörper in dei Wett raupen, un dei Brunstörper hett fixer raupen künnt. Dat argert den´n Kauhhirer; hei will den Marlowschen Kuckuck helpen un stiggt in´n Boom un kuckuckt mit. Unnerdess kümmt dor ´n Handwarksburß dei Landstrat langtogahn, dei süht dei Geldkass dor unner an den Boom stahn , nimmt sei unner´n Arm un geiht dormit af. "Gah du man", röppt dei Kauhhirer em nah, "du sallst dat Geld woll wedderbringen; den Schloetel heff ick in dei Tasch.

Die Marlower hatten mal einen großen Posten Geld in der Stadtkasse. So beraten sie, wer wohl am ehrlichsten wäre, wem sie das Geld in Verwahrung geben könnten. Zuletzt geben sie es dem Kuhhirten. Der nimmt die Kasse mit zum Feld. Nun haben an der Grenze der Marlower und Brunstorfer Kuckuck um die Wette gerufen, und der Brunstorfer hat schneller gerufen. Das ärgert den Kuhhirten und er steigt auf einen Baum und kuckuckt mit. Indessen kommt ein Handwerksbursche die Landstraße entlang. Der sieht die Kasse unter dem Baum, nimmt sie unter den Arm und geht damit weg. "Geh du mal", ruft der Kuhhirte, "du sollst das Geld wohl wiederbringen, den Schlüssel habe ich in der Tasche."